Samstag, 10.09.22
Dieses Wochenende war ein „Outreach“ angesagt. Das bedeutet, dass ein großer Teil des Personals aus den beiden Ambulanzen der German Doctors an einen anderen Ort zieht, um dort Patienten zu versorgen. Dafür wurde nahezu das gesamte Equipment in einer Kirche aufgebaut.
Es gab die üblichen verschiedenen Arbeitsbereiche. An einem Tisch fand die Triage statt, das heißt die Patientendaten wurden aufgenommen und die Patienten zugeordnet. In einem Bereich wurden die Erwachsenen gemessen und gewogen und es wurden Temperatur und Blutdruck bestimmt, in einem anderen fand das Gleiche für die Kinder statt. Außerdem gab es einen Laborbereich, in dem Blutzuckermessung, Malaria-, Urinstreifen- und Schwangerschaftstest möglich waren. Auch die One-Dollar-Glasses Klinik wurde eingerichtet und natürlich gab es einen Apothekenbereich, wo die Medikamente ausgegeben wurden.
Ich war zwar die einzige weiße Ärztin im heutigen Setting, aber sowohl der Augenarzt als auch die COs (Clinical Officer) der Einrichtungen haben ebenfalls Patienten versorgt. Insgesamt waren es einige hunderte Kinder und Erwachsene. Da alles in einem großen Kirchenraum stattfand, hat es sich wie in einem Großraumbüro angefühlt. Bis etwa 17:00 Uhr waren wir beschäftigt, dann musste noch alles mit dem Ambulanzwagen zurück ins Fanaka Health Center gebracht werden.
Solche Angebote, bei denen die Ambulanz quasi verlegt wird damit die Patienten eine Versorgung am Wohnort haben, finden zweimal im Monat statt und werden abwechselnd von Nairobi und Athi River aus organisiert. Es beteiligen sich dabei immer Mitarbeiter beider Health Center.