Mittwoch, 14.09.22
In der „Child Welfare Clinic“ finden zwar keine Vorsorgen im Sinne unserer U-Untersuchungen statt, aber es werden Größe und Gewicht kontrolliert und die Meilensteine der Entwicklung abgefragt. Wenn etwas offensichtlich auffällig ist, wird dann ein Kinderarzt hinzugezogen und es werden weitere Untersuchungen empfohlen.
Heute wurden in der „Child Welfare Clinic“ Impfungen durchgeführt.
Impfpässe findet man in Kenia in der Regel nicht vor, die Impfungen werden aber im Mother & Child Health Handbook dokumentiert. Das Impfschema und die Impfungen unterscheiden sich von denen in Deutschland. Da es sich um eine Region mit hoher Tuberkuloseinzidenz handelt, werden in Kenia direkt nach der Geburt die Tuberkuloseimpfungen durchgeführt. Für mich neu war, dass diese in den linken Unterarm erfolgen. Die Impfung gegen Kinderlähmung wird zunächst 3 mal als Lebendimpfstoff verabreicht, einmalig zusätzlich als Totimpfstoff. Es wird auch gegen Pneumokokken, Rota-Viren, Masern und Röteln geimpft, nicht aber gegen Mumps. In bestimmten Risikogebieten impft man auch gegen Gelbfieber.
Die meisten Standardimpfungen sind bereits im Alter von 4 Monaten abgeschlossen, lediglich die Masern-Röteln-Impfung und die Gelbfieberimpfung werden erst später durchgeführt. Ab dem Alter von 1 ½ Jahren gibt es keine Standardimpfungen mehr. Für Risikogruppen erfolgen auch im Erwachsenenalter Impfungen, z.B. gegen Hepatitis B oder Influenza und bei Unfällen und in der Schwangerschaft auch die Tetanus- und Diphterie-Impfung.