Wahlen in Kenia
Am 9. August, in der Woche meiner geplanten Einreise, sind in Kenia Präsidentschaftswahlen – ein Grund zur Warnung vor Gewaltausbrüchen. Diese gab es nach den letzten Wahlen 2017 und vor allem 2007 mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, zahlreichen Verletzten und Toten.
Bei beiden Wahlen setzte sich der amtierende Präsident Uhuru Kenyatta gegen den Oppositionsführer Raila Odinga durch. Dieser verlor seit 1997 alle Wahlen. Dabei muss man wissen, dass es in Kenia zwar ein Mehrparteiensystem und demokratische Wahlen gibt, die Parteien aber nicht mit Wahlprogrammen auftreten. Vielmehr stehen die Kandidaten als Vertreter einer bestimmten Volksgruppe zur Wahl.
Interessant ist, dass Kenyatta, der nach 2 Amtsperioden nicht mehr antreten darf, seinen „ewigen Widersacher“, den Oppositionsführer Odinga zu seinem Wunschkandidaten für die Präsidentschaft ernannt hat und diesen offiziell unterstützt.
Auch bei uns spielt Geld im Rahmen von Wahlkämpfen eine große Rolle. Für Kenia wird berichtet, dass es Geldzuwendungen für das „Kreuz an der richtigen Stelle“ gibt. Die zur diesjährigen Wahl antretenden Kandidaten Raila Odinga und der aktuelle Vizepräsident William Ruto gelten beide als Dollar-Millionäre.
Odinga aus der Volksgruppe der Luo sieht sich selbst als gegen die soziale Ungerechtigkeit kämpfender Politiker. Ruto aus der Volksgruppe der Kalenjin wendet sich vor allem an Jugendliche und sozial Schwache der Gesellschaft und fordert die Beendigung des Stammestums.
Hört sich beides gut an, finde ich. Bleibt abzuwarten, wie die Ideen realisiert werden und zu hoffen, dass es keine Ausschreitungen nach den Wahlen gibt.