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Donnerstag, 18.08.22

Die für mich erste Morgenbesprechung heute war erschütternd. Es wurde unter anderem von der Odyssee einer Patientin am Vortag berichtet. Bei ihr bestand eine schwere Atemnot mit Sauerstoffbedarf. Meine Kollegin hatte sie deshalb mit dem Ambulanzwagen in eine Klinik fahren lassen. Die Kliniken sind hier unterschiedlich gut ausgestattet und die Aufnahmebereitschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Der Patientin war im Vorfeld mitgeteilt worden, dass die nächstgelegene Privatklinik für sie wohl am geeignetsten sei und sie willigte ein, in ein kostenpflichtiges Krankenhaus gebracht zu werden. Dort angekommen stellte sich jedoch heraus, dass die Familie nicht in der Lage ist, die Kosten für die Behandlung zu zahlen. Deshalb wurde die Patientin auch nicht versorgt und der Fahrer musste sie in ein anderes, in ein staatliches Krankenhaus bringen. Dort wiederum gab es nicht die technischen Voraussetzungen, die notwendigen Untersuchungen durchzuführen, so dass er anschließend noch ein drittes Krankenhaus anfahren musste. Das alles mit einer sauerstoffpflichtigen Patientin mit schwerster Atemnot und in schlechtem Zustand. Insgesamt waren Fahrer und Notfallpatientin wohl mehrere Stunden unterwegs und haben knapp 160km zurückgelegt. Unvorstellbar! Das Fazit ist erdrückend: Jede Einweisung muss strengstens überprüft werden. Wenn die Patienten den stationären Aufenthalt nicht zahlen können, gibt es ein Problem. Egal, ob überlebensnotwendig oder nicht.

Das war schlimm, aber nicht genug. Nach diesem Bericht folgte der des Laboranten: Laboruntersuchungen, die ohnehin nur für ausgewählte Parameter in Fanaka durchführbar sind, seien weiter nur eingeschränkt möglich. Es fehlen Testmaterialien und eine Maschine ist „out of order“, da sie gewartet werden muss. Die Nachrichten des Apothekers waren nicht besser: es gibt kein Paracetamol und kein Ibuprofen, auch Cefuroxim und noch ein paar weitere Medikamente sind „out of stock“, Amoxicillin gibt es nur in einer Darreichungsform. Aus Deutschland kennen wir das auch. Hier in Afrika fühlt es sich bei grundsätzlich eingeschränktem Angebot an Medikamenten noch schlimmer an.

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